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Sorry, this page is in German only. Its contains an introduction to the various calendar systems used in Japan. English speaking visitors might find the following Wikipedia links useful:
Einführung in die japanische Chronologie
Der Kalender
Der Kalender leitet sich vom lateinischen
„calendae“,
was mit „erster Tag des Monats“ umschrieben
werden
kann, ab. Die kleinste Einheit ist ein Tag (mittlerer
Son-
nentag d) und wird per Definition in 24 Stunden geteilt.
Der synodische Monat hat eine Dauer von 29,5306 Ta-
gen.
Dies ist genau der Zeitraum die der Mond benötigt,
um alle
Phasen zu durchlaufen. Das tropische Jahr be-
schreibt die
Zeitspanne, die die Sonne braucht, um er-
neut den Frühlingspunkt
zu passieren. Aus praktischen
Überlegungen wäre für das
Erstellen von Kalendern eine
ganzzahlige Datenbasis vorzuziehen.
Im Laufe der Zeit
gab es unterschiedliche Modelle wie
dieses Problem
zu lösen sei.
Mondkalender
So gibt es grob gesagt drei Grundtypen von Kalendern. Da wäre zunächst einmal der Mondkalender, bei dem der Vollmond immer auf den gleichen Tag eines Monats fällt. Es gibt 6 Monate mit 29 Tagen und 6 mit 30 Tagen als insgesamt ein Jahr von 354 Tagen. Das Jahr des Mondkalenders ist also um 11 Tage kürzer als das tropische Jahr. Daraus ergibt sich, dass sich der Jahresanfang Jahr für Jahr verschiebt und nach 33 Jahren einmal durch das ganze Jahr geschoben sein würde.
Der Nachteil des einfachen Mondkalenders besteht darin, dass der natürliche Ablauf der Jahreszeiten und die Abfolge der Monate entkoppelt sind. Beim gebundenen Mondkalender steuert man dem durch entsprechende Korrekturen entgegen. Ein Variante wurde im Jahr 432 v. Chr. von Meton von Athen eingeführt und ist unter dem Namen Metonscher Zyklus bekannt. Dieser sieht vor, dass in regelmäßigen Abständen ein 13. Schaltmonat eingefügt wird.
Sonnenkalender
Ein anderer Typ ist der Sonnenkalender, welcher sich am Lauf der Sonne anstatt der Mondphasen orientiert. Das Sonnenjahr hat nun 365 Tage. In gewissen Abständen werden Schalttage nötig. Ein Beispiel ist der Julianische Kalender (46 v. Chr.), der alle 4 Jahre einen Schalttag einfügt. Doch auch diese Korrektur ist auf Dauer nicht präzise genug und so entwickelte man den Gregorianischen Kalender (1582), welcher bis heute gilt. Bei seiner Einführung durch die katholische Kirche ließ man auf den 4. Oktober 1582 den 15. Oktober 1582 folgen. Aus politischen Gründe wurde der neue Kalender in Europa erst nach und nach eingeführt, was die Chronologie erschwert. Die Schaltregel wurde so abgeändert, dass Sekularjahre (??00) nur dann Schaltjahre sind, wenn die führenden 2 Ziffern durch 4 teilbar sind. Damit war 2000 ein Schaltjahr, 1900 dagegen nicht.
Kalender in Japan
In Japan führte man den gregorianischen Kalender in der frühen Meiji-Zeit ein. Es gilt: 5明治12月3日 entspricht dem 1.1.1873. Zuvor wurde bis dato der gebundene Mondkalender aus China verwendet. Bei diesem fällt der Neumond auf den Monatsersten. Es gibt Monate mit 29/30 Tagen. Von Zeit zu Zeit fügte man interkalendarische Monate ein, die nach dem vorangegangenen Monat bezeichnet wurden. Schwierig wird es im Fall Japans doch vor allem dadurch, dass dies nicht regelmäßig geschah und es somit keine kontinuierliche Zeitbasis und folglich keine kontinuierliche Jahrezählung gab.
Stattdessen hat man das System der Jahresdevisen, Äranamen, 年号. Diese können zu einem beliebigen Zeitpunkt geändert werden, z.B. September 1615: 慶長20年 -> 元和1年. Die erste Jahresdevise war 大化 (645). Weil wegen des Mondkalenders das Jahresdevisenjahr eine Zeitdifferenz von 4-8 Wochen zum Gregorianischen Kalender aufweisen kann, benötigt man zur Umrechung entsprechende Tabellen. Es kann also sein, dass man sich am Ende eines Jahresdevisenjahres im Gregorianischen Kalender bereits im folgenden Jahr befindet. An dieser Stelle sei auch darauf hingewiesen, dass in japanischen Materialien diese Tatsache oft nicht berücksichtigt wird und schlicht falsche Angaben stehen. Seit 1868 gibt es nur noch eine Devise pro Regierungszeit. Bei einem Wechsel der Jahresdevise wird das Jahr nach der neuen Devise benannt. Zudem wird diese zugleich als posthumer Name für den Kaiser verwendet.